So. 4.05.25, 19:00 Uhr, Christkönigkirche Krumpendorf: Asja Valcic - cello
Das Soloalbum eines Künstlers ist immer ein Meilenstein. Manchmal markiert es den Beginn des kreativen Schaffens. Manchmal ist es eine Möglichkeit, eine neue Richtung einzuschlagen, eine Gelegenheit, eine andere Stimme zu erkunden. Oder, wie im Fall von Asja Valcic, die Vertiefung ihrer individuellen künstlerischen Vision. Valcic' Solo-Cello-Album ist der logische nächste Schritt auf einem Weg von exzellenter Musikalität und Meisterschaft. Nachdem sie eine bewundernswerte Karriere in der klassischen Musik hinter sich gelassen hat, um sich als improvisierende Musikerin weiterzuentwickeln, ist Asja Valcic sowohl als Interpretin als auch als Komponistin in ihrer Wahlheimat Österreich und darüber hinaus ein Begriff geworden. Man braucht sich nur die Liste der musikalischen Zusammenarbeiten anzusehen, um zu verstehen, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Cellistin handelt, sondern um eine erfahrene Musikerin, die ihr Handwerk versteht und das gewisse Extra mitbringt.
Ihr treffend betiteltes neues Album „Inner Voice“ ist eine Ode an das Cello. Im Gegensatz zu anderen Solowerken improvisierender Künstler verzichtet Asja Valcic auf Effekthascherei und Loops und nutzt ihre virtuose Technik, um die natürlichen Klangmöglichkeiten ihres Instruments zu erkunden. Es gibt Momente von treibender Leidenschaft, wie in der vom Flamenco inspirierten „Love Story“, aber auch schöne Momente von Zerbrechlichkeit, wie in dem Flageolett-Thema von „Free Spirits“. Das weiche, samtige Timbre, das die meisten Menschen mit dem Cello assoziieren, ist durchweg präsent, aber auch der schelmische und groovige Aspekt des Instruments kommt nicht zu kurz. Die Virtuosität von Asja Valcic wird durchweg gut eingesetzt, aber sie steht nie um ihrer selbst willen im Mittelpunkt, im Gegenteil, sie dient der Musik und der Geschichte, die sie erzählen will. Das Album beginnt in den feurigen Landschaften des Balkans, auf einer „Macadam Road“, einer Idee von Heimat, die sich in Richtung Freiheit, Liebe und dem Frieden des Findens einer „Inneren Stimme“ bewegt. Es gibt eine wunderbare Balance zwischen groovigen Passagen, lyrischen Melodien und der Nutzung des akustischen Raums. Dieses Album zeigt eine Künstlerin, die zu sich selbst findet, eine Stimme, die sich vor nichts und niemandem verstecken muss oder will; und ein Hörerlebnis, das dafür umso schöner ist!