18.07., 20:OO Uhr - Bryan Benner (git., voc.) & Vaclav Fuksa (git.) - The Modern Troubadours & Embryo - wegen Regen im Festsaal der Gemeinde Krumpendorf

Bryan Benner (git., voc.) & Vaclav Fuksa (git.) - The Modern Troubadours & Embryo (22:00 Uhr)Bryan Benner, ein Troubadour aus Florida
Wie der Amerikaner Bryan Benner neapolitanische Volkslieder interpretiert, beeindruckt selbst Italiener. Am 18. Juli zeigt er seine Kunst in der Waldarena Krumpendorf. Im September gastiert er am Weißensee."The Modern Troubadour" nennt sich Bryan Benner auf seiner Visitenkarte. Nicht einer, DER Troubadour unserer Tage will er sein. Ein Anspruch, so kühn wie der Lebensweg des jungen, vielseitigen Amerikaners, der seine Zelte in Wien aufgeschlagen hat.
"Die kurze Fassung?", fragt Benner, ehe er zu erzählen beginnt. Mit 11 vor die Frage gestellt, ein Shakespeare- oder ein Fußballcamp zu besuchen, wählte der Bub aus Orlando in Florida Shakespeare. Der Vater schlug vor, sein Glück an der renommierten Idyllwild Arts Academy in Kalifornien zu versuchen. Zum Verdruss der Mutter nahm ihn das Internat und er blieb. Von dort blieb ihm die Liebe zur Gitarre, gesungen hatte er schon vorher.
Wanderlust zog ihn nach Großbritannien, ins "heilige Vaterland der amerikanischen Kultur". An fünf königlichen Hochschulen bewarb er sich, und alle wollten ihn. Nach vier Jahren in Schottland und einem Abstecher nach Bologna vervollkommnete Benner seine Gesangskultur bei Angelika Kirchschlager in Wien. Hier gründete er die "Erlkings", eine Gruppe junger Musiker, die klassische Musik neu formatieren, instrumentieren und interpretieren. "Die Dritte Wiener Schule" nennt Benner das mit feiner Selbstironie und hohem Anspruch.
Neapolitanisches Liedgut
Es ist nicht die einzige Formation, die ihm eingefallen ist. In Schottland waren es "King Arthur's Men", in Wien neben den Erlkings die "Wandervögel" und das Duo mit dem tschechischen Gitarristen Václav Fuksa, das in Krumpendorf zu hören sein wird.
Mit Václav durchforstete er während der Pandemie das neapolitanische Liedgut, suchte Noten und ließ Lieder zu Papier bringen, für die es keine Aufzeichnungen gab. Wie man in Neapel redet, ahmte er zuerst einfach nach. "Wie ein Papagei", sagt er. In Zoom-Sitzungen mit Sprachkundigen und bei zahlreichen Besuchen in der Stadt, die ihm ans Herz gewachsen ist, lernte er die melancholischen Zwischentöne des Dialekts und der Lieder nach. "Wenn Du verdienen willst, musst Du spielen, was die Herzen der Italiener anspricht", hatten ihm Freunde geraten, als er in Bologna von Straßenmusik zu leben versuchte. Der Versuch gelang.
Besonders stolz macht Benner die Reaktion der Witwe des neapolitanischen Volkslied-Sängers Fausto Cigliano auf seine Kunst. Sie überließ ihm das Instrument ihres verstorbenen Mannes, eine Art Ritterschlag für den Zugereisten.
Er folgt lieber seinen eigenen Visionen
Eine Karriere als Opernsänger – immerhin stand er schon als Mozarts Don Giovanni, Graf Almaviva und Guglielmo auf der Bühne – strebt der 35-jährige Singer-Songwriter nicht mehr an. "Ich habe gemerkt, dass man hauptsächlich angestellt wird, um die Visionen anderer zu realisieren", sagt er in Anspielung auf Dirigenten und Regisseure. Er wollte intensiver beteiligt sein am musikalischen Prozess und das geht mit Kammermusik besser. "Da treffen mehrere starke Künstler gemeinsame Entscheidungen."
Seit seinem 15. Lebensjahr schreibt Bryan Benner auch selbst geschriebene Lieder. "Weissensee" heißt seine jüngste CD, die er allein bestreitet und in Kärnten aufgezeichnet hat. Lieber als mit allen Baritonen der Welt in Konkurrenz zu treten, ist er auf seinen eigenen Wegen unterwegs: "Dann muss ich nicht der Beste sein – weil ich der Einzige bin", sagt er und lacht. (Text aus der Kleinen Zeitung, 8.Juli)
www.bryanbenner.com

Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass das 1969 gegründete Kollektiv Embryo die jüngere deutsche Musikgeschichte mit geprägt hat. Schon damals ignorierte die bunte Truppe die Grenzen zwischen den Genres und zeigte, dass es in verschiedenen Klangkulturen und Stilarten mehr Verbindendes als Trennendes gibt. Aus Krautrock-Elementen, Jazz und Rhythmen verschiedenster Provenienz schuf Embryo ein lebendiges, vitales Etwas. Weil die Münchner Band Gäste wie Mal Waldron, Charlie Mariano, Rabih Abou-Khalil oder Okay Temiz einlud, nahm ihre Musik immer wieder ungeahnte Wendungen und entwickelte sich ständig weiter. Marja Burchard, Tochter des Gründers Christian Burchard, übernahm 2015 die Band in welcher sie aufwuchs. Seit dem lebt Embryo mit ihr weiter und sucht stets nach neuen Klängen, Rythmen und Ideen anders denkender.
“Embryo....Ein Ort der Freiheit, wo der nostalgische Blick zurück nicht notwendig ist, um Zukunft zu schaffen...”Sz Feb.2022